Die Feiertage sind vorbei, ich habe mich heillos überfressen und das alljährliche Chaos der Familienbescherung überlebt. Es ist jedes Jahr wieder schön. Ich ging von sechzehn Personen aus, die sich wie immer bei meiner Tante versammeln und planlos Geschenke austauschen.
Es wurden über zwanzig und gefeiert wurde in der Wohnung meines Cousins, dessen Wohnzimmer ungefähr ein Viertel der Fläche von dem meiner Tante hat. Man konnte sich am Ende vor lauter Geschenkpapier nicht mehr bewegen, was allerdings meine Nichte und meinen Neffen nicht daran gehindert hat, ihre neuen Skateboards auszuprobieren.
Zu schade, dass ich gerade keine Fotos davon griffbereit habe.
Was mich angeht, ich erwarte jetzt dieses furchtbar laute Fest Neujahr und bin gespannt, was 2016 so bringen wird. Viel schlimmer als das Ende von 2015 kann es nicht sein. Außerdem überlege ich, mein Weihnachtsgeld für einen Besuch im Europapark einzutauschen. Mal sehen.
Die Horror-Autobahn
Genau, das führt zum nächsten Punkt. Ich bin gestern in der Nacht nach Emmendingen gefahren. Also, bei Freiburg. Meine Freundin musste wieder nach Hause und ich habe beschlossen, dass man an Neujahr am Besten weit weg ist. Am liebesten in einem Land, in dem man kein Feuerwerk macht. Ich glaube aber, dass Baden-Württemberg dem nicht entspricht. Egal.
Jedenfalls haben wir die Strecke in erstaunlichen vier Stunden gechafft, trotz eines massiven Unfalls auf der Autobahn. Wirklich massiv. Zwei der beteiligten Fahrzeuge fehlten die Reifen.
Die Strecke nach Emmendingen führt von mir zu Hause übrigens an Frankfurt vorbei. Die A3 Richtung Frankfurt zwischen Limburg und Frankfurt ist die (verzeihung) beschissenste Strecke, die man in ganz Deutschland fahren kann. Ich spreche aus Erfahrung, ich habe, glaube ich, mittlerweile jede Autobahn mal befahren. Dieser Streckenabschnitt ist Folter. Nur die A66 zwischen Wiesbadener Kreuz und Frankfurt und die A5 um Eppstein herum können da mithalten.
Das Gehirn unter dem Flughafen
Wenn man aber auf dieser Strecke fährt, kann man ein seltsames Phänomen entdecken.
Hinter dem Frankfurter Flughafen ist die A3 leer. Bis zum Flughafen schieben sich die Autos beinahe gegenseitig vorwärts, danach ist plötzlich auf allen Spuren Platz.
Darüber hinaus entdeckt man um das Frankfurter Kreuz herum immer verwirrte Gesichter, als ob einige Autofahrer selber nicht mehr wissen, wie man dorthingelangt ist. Dies führt natürlich zu aggressiverem, überängstlichem Fahrverhalten mit all seinen Konsequenzen.
Wenn man selbst unkonzentriert die A3 entlangfährt, kann es zudem passieren, dass man ungewollt vor den Toren des Flughafens mit seinem Straßenlabyrinth endet.
Ich habe dazu ja eine Theorie. Sie stützt sich auf die ganzen Beobachtungen, die ich oben genannt habe:
Unter dem Frankfurter Flughafen befindet sich ein riesiges Aliengehirn, welches sich immer aufs Neue mit der Energie nichtsahnender Autos versorgen muss. Autos, nicht Menschen, denn zu Fuß erreicht man den Flughafen nur mit Mühe.
Das Gehirn schickt hin und wieder sogar Nachrichten an die umliegenden Flughäfen, vor allem in Richtung Rhein-Ruhr. Auf dem Weg nach Koblenz haben eine Freundin und ich nachts nämlich einmal eine kuriose Kolonne seltsamer Autos gesehen, die sich auf dem Weg nach Frankfurt, also auf der Gegenfahrbahn, befand.
Es handelte sich dabei um zwei dunkle Busse, die wir zunächst für Mannschaftsbusse einer Sportmannschaft gehalten haben. Dazu kamen allerdings drei Polizeiwagen mit Blaulicht, ein Feuerwehrwagen mit Blaulicht (alle ohne Sirene) und ein weißer PKW. Die gesamte Kolonne fuhr recht langsam auf der LKW-Spur dahin. Wir haben bis heute, einige Jahre später, nicht herausfinden können, wer oder was da in dieser Nacht die A3 entlanggefahren ist. Vielleicht waren es Botschafter des Flughafengehirns, wer weiß.
Viele Grüße und vielleicht berichte ich nach Neujahr aus dem Europapark ^^
Jo
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