29 August 2024

Top Ten Thursday: Meine Lieblingsautoren mit mehr als einem Buch

 

Hallo meine Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Nachdem ich ewig nicht mehr am TTT teilgenommen habe, geht es diese Woche mal wieder weiter. Und das gleich mit einem Thema, dass ich nicht einmal völlig ausschöpfen kann. Denn die Aufgabe diese Woche lautet: 

Zeige uns 10 Autor/innen, von denen du mindestens 5 Bücher gelesen hast!

 
Ich muss mich an dieser Stelle outen, dass ich absolut niemand bin, der Bücher nach Autoren auswählt, jedenfalls nicht in der Regel. Und das zeigt sich auch an dieser Liste, denn ich habe keine zehn kleinen Schreiberlinge gefunden, die ich aufzählen kann. Nicht einmal, wenn ich einzelne Bücher aus Serien einzeln zähle (dann käme genau eine Person dazu).
Ich könnte einzelne Bände einer Manga-Serie einzeln zählen, dann würde ich es auf etwas mehr als zehn Autoren schaffen, aber das halte ich für falsch. Eine Serie ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und zählt für mich damit eigentlich als ein Buch. Reihen dagegen zähle ich mit - unsicher bin ich mit Erzählungen. Zählt eine Erzählung als ein Buch? Oder eine Anthologie? Das ist der Grund, warum ich Salinger und Agatha Christie außenvor lasse in der Liste.

Aber gut, genug Vorgeplänkel, hier sind meine nicht 10 Autoren (ja, nach meinem Disclaimer sind es ausschließlich Männer, was in gewissem Maße an den Genre liegt, die ich bevorzugt lese):

1. Wolfgang Hohlbein
Da ich vom Namen auf dem Buchrücken ausgehe, schafft es seine Frau nicht in die Liste, auch wenn sie an mehr Büchern mitgearbeitet hat, als nur denen, auf denen sie auch vermerkt ist.
Als deutscher Teenager in den 90ern/00ern und Fantasy-Leser bin ich natürlich an Hohlbein nicht vorbeigekommen. Angefangen hat es mit "Die Kinder von Troja", was sicherlich zu den obskuren Werken gehört - die mir allesamt besser gefallen haben, als der Mainstream. Später kamen "Drachenfeuer", "Wiedergebrut - The Wanderer", "Das Netz" und "Dunkel" dazu. Und natürlich "Märchenmond", das mir allerdings nie besonders gefallen hat. Im Regal und auf meiner Teeanger-Leseliste stehen noch weitere Hohlbein-Bücher, aber allesamt älter als "Das Buch", was der letzte Hohlbein-Roman war, den ich gelesen habe. Danach sind mir die "Stühle, die aussahen, als seien sie nur dazu gemacht, möglichst unbequem zu sein" massenweise aufgefallen, zusammen mit dem doch relativ starren Plotschema. Und vielleicht auch einer Phase, in der mich Fantasy-Bücher nur marginal interessiert haben.

2. Walter Farley
Ich bin in den mittleren 80ern geboren, ich mag Pferde und ich mag Abenteuergeschichten und aus irgendeinem Grund kam dies alles in der Kinderabteilung unserer Bücherei für die Reihe (nicht Serie!) "Blitz" zusammen, Abenteuerromanen über einen jungen Jockey und den schwarzen Araber-Hengst "Blitz". Die ersten beiden Teile sind verfilmt worden ("Der schwarze Hengst" und "Der schwarze Hengst kehrt zurück"), aber besser fand ich persönlich die späteren Bücher, insbesondere "Blitz und der Feuerteufel". Ich werde jetzt nicht alle Bände aufzählen, die ich damals als Kind gelesen habe, denn das sind alle. Geschlossen alle, vermutlich die einzige Reihe (nicht Serie!) die ich jemals abgeschlossen habe.

3. R.L. Stine
Ich hätte den guten Mann fast vergessen. Dabei hat er auch die Kindheit einer halben Generation definiert. Ich habe damals die "Gänsehaut"-Bücher gelesen und geliebt. Sicher nicht alle (zumal Stine ja auch noch lebt und schreibt), aber sehr viele. Alle, die unsere Bücherei hergab, jedenfalls.

4. David Mitchell
Wer mich kennt, weiß, dass "Chaos" ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsbücher steht, direkt hinter "Dracula". Zu Mitchells Erstlingswerk bin ich über "Der Wolkenatlas" gekommen, das ich ebenfalls großartig finde und anschließend ging es direkt weiter mit "Der 13. Monat" und "Number9Dream". "Die 1000 Herbste des Jacob DeZoet" habe ich nur angefangen, dafür habe ich "Die Knochenuhren" gleich zweimal gelesen: Auf Deutsch und Englisch. "Slade House" liegt schon eine Weile auf dem SuB. Mitchell darf sich damit ganz gemütlich in die Reihe der wenigen Autoren einreihen, deren Stil oder Thematik mir so gut gefällt, dass ich Bücher nach deren Namen aussuche.

5. Mario Puzo
Angefangen hat alles mit "Der Pate". Obwohl, eigentlich nicht. Eigentlich hat alles angefangen mit Akimi Yoshidas "Banana Fish". Der Manga, den ich nur empfehlen kann, hat mein Interesse an Gangstergeschichten geweckt und mich so dazu gebracht, mir "Der Pate" anzusehen. Und es dann zu lesen.
Dem Roman folgten "Der letzte Pate", "Omerta", "Narren sterben", "Der letzte K.", "Der Sizilianer" und das großartige, aber auch etwas obskure "Die Familie" - ein historischer Roman über die Familie Borgia.
Dummerweise habe ich das Buch damals einer Klassenkameradin geliehen und nie wieder zurückbekommen ...
 
6. René Goscinny und Albert Uderzo
Asterix. Alles von Asterix. Gibt es mehr zu sagen? 

7. Peter S. Beagle
Der Poet unter den Anwesenden, einziger Rivale für David Mitchell in dem Sinn, als dass ich seine Bücher für den Stil wähle, nicht so sehr für die Geschichte allein. Angefangen hat es natürlich mit "Das letzte Einhorn" und auch wenn ich "Zwei Herzen" nicht als eigenes Buch zähle, komme ich auf fünf Titel: "Die Sonate des Einhorns", "Es kamen drei Damen im Abendrot" und aus derselben Welt "Der Zauberer von Karakosk", das sehr philosophische "He! Rebbeck!" und "Das Zauberhaus". Und ganz zuletzt eine Sammlung von drei Erzählungen: "Das indische Nashorn", in dem sich die großartige Geschichte "Komm, Lady Tod" finden lässt.

8. Masami Kurumada - irgendwie, vielleicht
Jetzt bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich im Glas kratzen muss, um noch jemanden nennen zu können. Jedenfalls, ohne von meinem Serie = Buch abzuweichen. Masami Kurumada ist ein Mangaka und wenn er auch nicht mehr meine liebsten Serien geschrieben hat, ist er trotzdem der einzige, von dem ich mehr als zwei gelesen habe. Angefangen hat es in den frühen 00ern mit "
B't X
" (das mich witzigerweise auch zu "Banana Fish" geführt hat), deutlich später folgten dann "Saint Seiya" (oder "Knights of the Zodiac", Kurumadas bekanntestes Werk) und "Ring ni Kakero". Saint Seiya, das ich zurerst nur als Anime gesehen habe, da ich einfacher an die DVDs als die englische Version des Manga kommen konnte, hat mich dann einen langen, langen Pfad hinabgeführt, der die ganze Sache jetzt etwas undurchsichtig macht.
Denn Saint Seiya hat Spin-Offs und Prequels, von denen die meisten von Kurumada geschrieben (wenn auch nicht unbedingt gezeichnet) wurden. Zählen die als eigene Serien? Man kann sie theoretisch alle ohne Vorkenntnisse aus der originalen Serie lesen und verstehen. Also sind sie eigene Serien, die mit dem Original eine Reihe bilden, oder? Wie ich sagte, undurchsichtig. Wie auch immer, um die fünf "Bücher" voll zu machen:
"Saint Seiya: Episode G", "Saint Seiya: Next Dimension" und "Saint Seiya: Saintia Shou". Sind sogar sechs "Bücher".

Für Autoren (jetzt inklusiv) 9 und 10 müsste ich mir überlegen, wie einzelne Erzählungen, die nicht unbedingt ein eigenes Buch sind, zählen würden. Hier würden sich dann J.D. Salinger und Agatha Christie finden.

Oder ich müsste mich selbst mitzählen, denn natürlich lese ich meine eigenen Bücher. Zwangsweise, denn ich kann ja kaum blind an ihnen arbeiten 😝

 Und damit zu euch! Kennt ihr eineder Autoren? Was haltet ihr von ihm und seinen Büchern? Antworten wie immer in den Kommentaren!

26 August 2024

Ratgeber: Die Macht des Anfangs

 Hallo, meine MItgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Seit einiger Zeit bespricht Jacky von schirftsteller-werden.de in ihrem sonntäglichen Schreibstream Geschichtenanfänge, die ihr von der Community zugesandt werden. Sie konzentriert sich dabei darauf, die erste Seite der Geschichte so effektiv wie möglich zu gestalten. Daraus folgt eigentlich jedes Mal eine aufschlussreiche Diskussion über die möglichen Stolpersteine und über Dinge, die man in seinem Schreiben allgemein verbessern kann.

Für mich persönlich liegt die Spannung jedoch nicht so sehr in einer besseren Effektivität, sondern in einem kleinen Ratespiel:

Welches Genre hat die Geschichte?

Denn zusammen mit den Fragen nach dem Ort, der Zeit und der
Hauptfigur sollte der Anfang auch das Genre eingrenzen. Natürlich hat ein "echtes" Buch oder ein "echter" Film dafür noch andere Möglichkeiten:

By: tirachard kumtanom (pexels.com)
- Cover/ Plakat

- Titel

- Klappentext/ Beschreibung/ Pitch

 

Gerne wird auch das Genre sehr direkt auf dem Titelblatt angegeben, zumindest wurde das früher so gehandhabt.

Das Problem dabei, sich auf die Verpackung zu verlassen, um den Inhalt zu kategorisieren, ist dabei Folgendes: Was passiert, wenn die Verpackung verloren geht oder ineffektiv ist? Gerade visuelle Standards und Titelvorlieben ändern sich mit den Jahren. Einmal ist ein einzelnes Auge auf dem Cover Krimi, dann Fantasy. Das Vermischen von Genre führt auch zu einem Verwässern der Cover.

Zwei Menschen, die sich umarmen, vor einem rosa Sonnenuntergang mit Voeglsilhuetten? Romanze, ganz klar. Aber mit oder ohne Fantasy-Anteil? Unter den Covervorschlägen für meinen viktorianischen Krimi "Die Kobra von Kalkutta" (ehemals "Gentlemen's Game") war ein Cover dabei, das wunderbar historisch aussah, aber überhaupt nicht nach Krimi.

Womit wir beim Titel sind:

"Die Kobra von Kalkutta" ohne jeden Untertitel schränkt das Genre nicht wahnsinnig ein. Dasselbe mit "Zirkulum". Könntet ihr vom Titel allein auf Cyberpunk Krimi schließen? Wohl eher nicht. Ist Gonzalo Giners "Der Reiter der Stille" Fantasy? Abenteuer? Drama? Historisch? Vom Titel allein kann ich das nicht sagen.

Das sicherste Zeichen für das Genre ist also der Klappentext. Aber wie wahrscheinlich liest jemand den kleinen Text auf dem Umschlag in Zeiten von Amazon und "Blick ins Buch"? Ich bin ehrlich, ich springe nach Cover und Titel meistens zur Leseprobe, wenn ich mir ein Buch digital ansehe. Den Klappentext lese ich eher danach, wenn ich aus der Leseprobe nicht schlau werde. Und Verlagslektoren und Agenten haben in der Regel keinen Klappentext, da dieser vom Verlag erstellt wird.

Und hier kommt die Aufgabe des Anfangs ins Spiel, die Hauptfigur und das Genre einzuführen. In einer idealen Welt schafft dies bereits der erste Satz:

"Das Einhorn lebte in einem Fliederwald, und es lebte ganz allein." - Fantasy, mit einem Einhorn als wichtige Figur. Peter Beagles "Das letzte Einhorn" bleibt mein liebster erster Satz, allein aus diesem Grund.


Aber gut, genug über die Theorie hinter der Sache geredet:

Lasst euch von Freunden, Partnern oder Kollegen einige erste Seiten oder Absätze aus Büchern vorlesen, die ihr nicht kennt und versucht, das Genre zu erraten. So genau wie möglich. Erklärt hinterher, warum ihr an genau dieses Genre dachtet. Was waren die Details, die verraten ob es Urban Fantasy oder historisches Familiendrama ist? SciFi Abenteuer oder Cozy Krimi?

Und dann nutzt dieses Wissen, um eure eigenen Anfänge damit besser zu machen!

In diesem Sinne frohes Schreiben!

Rhada

24 August 2024

Der Goldfisch

Dies ist die Geschichte einer Familie, die in einem Restaurant zu Abend aß. Das Besondere an diesem Restaurant war, dass es in der Mitte des Gastraumes einen flachen Teich mit bunten Fischen gab.

“Mami! Mami! Schau dir all die Fische an!”, rief der kleine Sohn aufgeregt und deutete auf den Teich.

Die Fische sahen seine Geste und schwammen neugierig näher. Einige streckten ihre Köpfe aus dem Wasser, stülpten ihr Maul nach vorne und schnappten in die Luft.

Die Eltern des Jungen waren unterdessen näher gekommen und betrachteten ebenfalls die Fische. Der Vater lachte. “Die haben wohl auch Hunger, genau wie wir.”

“Mami, darf ich die Fische füttern?”, bettelte der Junge.

Die Mutter schüttelte den Kopf. Sie deutete auf ein kleines Schild neben dem Teich: “Dort steht, dass es verboten ist, die Fische anzufassen oder zu füttern. Und außerdem sind wir hier, um uns selbst zu füttern. Also komm!”


Der Junge war enttäuscht, aber er folgte seiner Mutter zu einem Tisch, ganz nahe am Teich. Während sie aßen, sah er immer wieder auf die großen bunten Fische, die dicht an den Rand des Teiches schwammen und in die Luft schnappten. Und wenn seine Eltern und die Kellner nicht hin sahen, hielt er den Fischen von seinem Essen vor die Mäuler.

Der größte Fisch, ein riesiger weißer Zierkarpfen, kam dann ganz dicht heran, nahm das Essen und nuckelte am Finger des Jungen. Doch die anderen Fische schwammen gierig auf- und übereinander und machten dabei so viel Lärm, dass die Eltern und die Kellner sie hörten.

“Lass die Fische in Ruhe!”, ermahnte der Vater den Sohn.

“Es hat einen Grund, dass man sie nicht füttern darf”, erklärte die Mutter: “Sie könnten davon krank werden.”


Der Junge zog die Hand aus dem Wasser.

“Geh deine Hände waschen, bevor du weiter isst!”, sagte die Mutter.

Der Junge ging brav zum Badezimmer und der weiße Karpfen folgte ihm, so weit es der Teich erlaubte. Er reckte den Kopf aus dem Wasser und sah sich um, bis der Junge wieder kam. Dann folgte er ihm zurück zu seinem Tisch.

Er verharrte fast senkrecht im Wasser, den Kopf halb in die Luft erhoben, und reckte schmatzend das Maul vor.

“Wunderbar”, klagte der Vater: “Jetzt bettelt uns schon ein Fisch an.”

Die Mutter zuckte mit den Schultern. “Ignoriert ihn. Dann hört er auch wieder auf.”

Doch der Karpfen starrte sie weiter mit seinen kleinen Augen an. Er beobachtete vor allem den Jungen, der ihm ebenfalls hin und wieder einen Blick zu warf; wartete geduldig auf den Moment, an dem niemand mehr auf den Jungen achtete.


Die Kellner kamen und räumten das Geschirr ab. Die Mutter stand auf.

“Ich gehe mir die Hände waschen. Schatz, kannst du an die Bar gehen und uns einen Cocktail bestellen?”

Der Mann nickte. Er lächelte den Sohn an: “Soll ich dir auch einen mitbringen? Oder lieber ein Eis?”

“Ja! Ein Eis!”, rief der Junge.

Die Eltern gingen jeder in verschiedene Richtungen. Der Sohn sah ihnen nach, bis er sicher war, dass sie ihn nicht mehr bemerkten.

Er drehte sich zum Teich um, wo noch immer der weiße Karpfen aus dem Wasser stierte.

“Tut mir leid, aber ich habe nichts mehr zu essen”, sagte der Junge zu dem Karpfen. Dabei hielt er die Hand ins Wasser.

Der Fisch tauchte unter und nuckelte an den Fingern. Nach und nach saugte er erst einen, dann zwei Finger in sein Maul.

Zuerst lachte der Junge darüber, doch dann wurde das Maul größer und breiter. Der Fisch sog die ganze Hand und den ganzen Arm ein.

Der Junge schrie. Nur kurz, bis sein Kopf unter Wasser sank.

19 Dezember 2023

Dezember-Zweifel und Ausblick auf das neue Jahr 2024


 Hallo meine Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Das wäre Ihr Cover gewesen
(by J. Zalfen)


Wie geht es bei euch voran? Vielleicht habt ihr mitbekommen, 
dass ich eine Geschichte zurückgezogen habe. Das hat einen
guten Grund. Gentlemen's Game - oder wie auch immer die
Geschichte mit den zig Arbeitstiteln am Ende heißen wird -
bekommt einen Verlag. Ja, richtig, einen Verlag.
Also, wenn jetzt keine großen No-Gos mehr genannt werden.
Meine Entscheidung wird davon abhängen, ob ich mit
Zirkulum weiter machen kann, wie ich mir das vorstelle,
oder nicht.

Und obwohl ich mich freue, gibt es da Zweifel. Eigentlich
habe ich nur die Idee zu Gentlemen's Game verkauft.
Das Buch wird in großen Teilen noch einmal umgeschrieben.
Die Figuren, Orte und das Verbrechen bleiben erhalten, aber
nach einer längeren Rücksprache ist mir klar geworden,
dass ein paar andere Dinge so nicht funktionieren.
Jedenfalls nicht mit dieser Geschichte.
Außerdem will der Verlag keine 92.000 Wörter, sondern ein
bisschen weniger *lacht*

Das ist alles kein Problem, aber die Idee einer Deadline - also eine richtige Deadline,
mit Konsequenzen, falls ich sie nicht einhalte, macht mich schon nervös. Nicht, dass der
Abgabetermin in nächster Zeit wäre. Ende 2024. Und das Buch muss nicht voll lektoriert sein
bis dahin - was nicht heißt, dass ich einen rohen Entwurf abgeben kann, sollte oder werde.
Der Rest des Monats wird damit erstmal für eine neue Version von Gentlemen's Game
draufgehen. Die Fünfte, um genau zu sein. 

Das liegt wohl noch im Rahmen, Fitzek behauptet,
im Schnitt sieben Versionen bis zum veröffentlichten Werk zu schreiben,
wenn ich das richtig im Kopf habe.

Und das Buch hat eine lange Reise hinter sich, von den ersten Anfängen
Zweitausend-ich-glaube-und-vierzehn bis heute. Irgendwo habe ich sogar ein Büchlein mit der
gedruckten Fassung der ersten Version und lasst euch sagen, die ist schlecht.
Wirklich, wirklich schlecht. Aber sie ist fertig und ohne sie wäre ich jetzt nicht hier.
Vielleicht erzähle ich irgendwann im Laufe des nächsten Jahres mal den ganzen Werdegang,
wenn das Ende absehbar ist. Vielleicht auch nicht, mal sehen.

Wie sieht es bei euch aus? Wisst ihr schon, was 2024 bringen will oder soll?

24 November 2023

Das November-Chaos oder NaNoWriMo Ate My Soul!

 Hallo meine lieben Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Wir haben lange nichts mehr voneinander gehört. Zum Teil, weil ich mich etwas mehr auf Wattpad als auf Blogger herumgetrieben habe, zum anderen weil November ist. Ich habe eine Weile gezögert, diesen Post heute schon zu verfassen, weil ich am Montag außerdem ein Gespräch mit einem Verlag habe, der Interesse an Gentlemen's Game geäußert hat.

Ein richtiger Verlag! Und sie sind auf mich zugekommen. Das ganze Ist schon einen Monat her und mittlerweile fühlt es sich gar nicht mehr so surreal an, aber aufgeregt bin ich trotzdem. Ich hoffe, dass die Bauarbeiten an der Hauptstraße mir da keinen Strich durch die Rechnung ziehen und das Internet kappen. Das wäre ziemlich bescheiden.


 

Aber egal, über den Deal oder Nicht-Deal und die Zukunft von Gentlemen's Game rede ich ein andermal. Heute geht es um einen ersten Rückblick auf meinen NaNo. Sechs Schreibtage habe ich noch, aber ich bin mit rund 42.000 Wörtern in jeweils zwei Projekten gerade deutlich auf der Überholspur. Und ja, ihr lest richtig. ZWEI Projekte. Deswegen auch das ganze Chaos.

Wie kam es dazu?

Geplant hatte ich eine neue Fassung, quasi ein zweiter erster Entwurf, für die Geschichte von Hendrik. Erinenrt ihr euch nch an Euro-Jin? Genau diesen Hendrik. Ich hatte erst überlegt, die Geschichte etwas zu überarbeiten, in einen besseren Stil zu heben und ein paar kleine Lücken auszubessern (ein Vorhaben, dass ich auch für Totes Blut und Zirkulum im Kopf habe). Stephen King hat das getan, Musiker und Filmstudios machen es andauernd, also warum nicht auch mit meinen Erstlingswerken so verfahren? Jedenfalls ist mir beim Durchlesen aufgefallen, dass ich die Geschichte nicht runder bekomme, als sie ist (und sie ist leider ziemlich eckig 😅), also habe ich eine andere Story geplant. Mein eigentliches November-Projekt.

Soweit, so gut. Am Morgen des ersten November bin ich wach geworden, und eine zweite Idee ist aufgetaucht. Irgendwann im Laufe des Jahres wollte ich "irgendwas mit Werwölfen" machen, die Idee ist aber nie in einen planungsfähigen Zustand gekommen. Dann sind diese Werwölfe Anfang des Monats aufgetaucht und wollten auf's Papier. Ich habe ihnen nachgegeben - ich starte häufiger mit zwei Porjekten und lasse eins in der ersten Woche fallen. Sie sind noch da. Hendrik ist auch noch da.

Zwei Projekte. Eines mit Planung und eines in wildem, ungeplantem Chaos. Wollt ihr wissen, wie wildes Chaos bei mir aussieht, wenn ich versuche, da eine koheränte Geschichte rauszuholen? Bitte:

Mein YouTube-Kanal hat da gerade eine Serie zu laufen ...

Die erste Überarbeitung wird also sicherlich aufregend. Die Welt hat alles. Intrigen, rivalisierende Reiche, Werwölfe, Magier, heilige Pusteblumen - und ich habe nach 42k Wörtern immer noch nicht die leiseste Ahnung, wie das alles funktionieren soll.

Immerhin hält mich Hendrik davon ab, wahnsinnig zu werden. Die meiste Zeit.Ehrlich gesagt, da ich jeden Tag an zwei Projekten arbeite, weiß ich auch bei ihm nicht mehr, was überhaupt los ist. Ich hangele mich an meinen Planungen und Notizen entlang (immerhin hat er die) und fürchte, dass das Ergebnis genauso chaotisch werden wird. 

Und wie läuft der Monat bei euch so?
 

01 September 2023

Schreiben und Musik oder: Warum ich ohne Musik kaum Ideen finde.

 Hallo meine lieben Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Vor einiger Zeit bin ich durch einen Freund auf das Thema "Songlisten in Büchern" gestoßen. Er stört sich an der Verbindung, aus dem Gedanken heraus, dass die Auflistung von Liedern eine Abkürzung zu Emotionen darstellt, die eigentlich durch das Schreiben erreicht werden sollen. Und obwohl ich die Idee, eine Playlist in ein Buch zu schreiben, aus mehreren Gründen seltsam finde, stimme ich ihm nicht zu. Warum? Ganz einfach, weil die Musik mir als Autor hilft, überhaupt erst das richtige Gefühl, die richtige Stimmung oder - im schlimmsten Fall - die richtige Idee zu finden. Ich bin nämlich zu gleichen Teilen hyperemotional und gefühlsblind *lacht*

Es gibt kaum eine Idee, für die ich nicht ein Set an Liedern habe, die mich in die passende Stimmung bringen oder mir aus einer Ideen-Sackgasse helfen können. Und wenn ich diese LIede rnicht habe, ist das Projekt tot. Einfache Sache. Manche - eigentlich sogar die meisten - meiner Ideen entstehen aus Liedern oder Lyrik. Die Kombination von Worten und Rhythmus ist ein mächtiges Werkzeug, um Menschen Emotionen zu entlocken, vielleicht sogar ein noch mächtigeres als die Kombination von Bild und Ton. Sorry, Hollywood.

Kann Musik also helfen, Bücher besser zu machen?

Ich bin der festen Überzeugung, dass ja. Allerdings nicht, indem ich Playlists ins Nachwort schreibe. Nicht einmal, indem ich Songzeilen als Kapiteltitel verwende - was ich übrigens für eine legitime Lösung halte und in vielen meiner ursprünglichen Drafts mache. Ich sortiere die Ereignisse meiner Bücher gerne zu entsprechenden Liedern, im fertigen Werk seht ihr davon jedoch ziemlich wenig. In der Regel. Was ihr vielleicht sehr, sind die Unterschiede, ob ich zu einem Ereignis, einem Kapitel, einer Wendung ein passendes Lied hatte oder nicht. Ich bilde mir nämlich ein, dass diese Stellen besser geschrieben sind. Aus dem einfachen Grund, dass ich in dem Lied eine Erinnerung habe, wie ich die Szene gerne hätte. Ich höre mir in der dröfzigsten Überarbeitung das Lied an und weiß wieder, wo ich hinwollte. Mehr noch, ich habe meine alte Begeisterung wieder, die mich ansonsten so spät im Prozess auch durchaus verlassen haben kann.

Musik hilft mir also bei der Planung und bei der Überarbeitung. Nicht unbedingt so sehr beim Schreiben selbst, denn ich kann nicht Musik hören und schreiben. Die Musik lenkt mich zu sehr ab. Ich kann aber stoppen, das Lied dreimal (oder auch dreißigmal) hören, mitgröhlen und dann weiterschreiben. Musik ist ein wenig wie eine fremde Sprache für mich, ein anderer Weg, zu denken und zu fühlen. Ich habe nie erwähnt, dass ich einzelne Teile meiner Geschichten zwar auf Deutsch schreibe, aber durchaus auf Englisch, manchmal auch in gebrochenem Japanisch denke? Oder in Deutsch, das aber chinesischer Grammatik folgt? Was gerade besser zur Szene, Stimmung und den Figuren passt. Mein Prozess ist vielleich überkomplex. Aber er funktioniert für mich.

Sprache ist wichtig, es ist das wichtigste Werkzeug für einen Schriftsteller. Und man sollte sich nicht nur auf die Sprache festlegen, in der man schreibt. Insbesondere nicht nur auf die Grammatik. Und Musik - vor allem auch klassische Musik und Musik, die klassischen Mustern folgt - bringt ein ganz eigenes Verständnis dafür mit. Musik ist Emotion in Struktur, das macht sie stark. Und Schreiben - insbesondere Lyrik - emuliert diesen Zugang. Deswegen ja, Musik macht Bücher besser. Aber nicht mit einer Werbung für mein Spotify.

Worauf wollte ich eigentlich hinaus?

"Gentlemen's Game" (Erscheinungsdatum: Okober 2023) profitiert auch von Musik, obwohl sie im Buch slebst keine Rolle spielt. Shanties, britische Weihnachtslieder, irische Balladen, alles, was mich irgendwie in ein 1800er Mindset bringt (ja, selbst Anno 1800) haben mir dabei geholfen, dieses Monstrum aus fünf verschiedenen Versionen zu einem Werk zusammenzusetzen.

Und ganz zuletzt hat mir ein einziges Lied die Augen dafür geöffnet, was an einer meiner Höhepunktszenen eigentlich schiefläuft. Nicht eine meiner Höhepunktszenen, meiner persönlichen Lieblingsszene. Dem Teil des Buches, den ich perfekt machen möchte. Alle Versionen fühlen sich für mich flach an, ohne, dass ich sagen konnte, warum. Die Szene funktioniert, keine Testleser haben sich beschwert. Aber sie funktioniert nicht für mich. Dann bin ich auf METAKLAPA gestoßen, eine Band, die in dalmatischem Harmoniegesant Iron Maiden Songs covert. Und ich habe gefunden, was der Szene fehlt. Etwas, das nur in dem Cover von "Hallowed be Thy Name" vorhanden ist, aber nicht im Original (und um ehrlich zu sein finde ich die Originale von Iron Maiden durchweg schlechter als die Cover von METAKLAPA *hüstel*): Kraft und Verzweiflung, dicht nebeneinander.

Die Szene hatte Lieder, die mir geholfen haben. Aber sie hatte vorher nicht die richtigen, und das hat sie schwach gemacht. Dieses Wochenende steht die letzte Überarbeitung an und die Szene wird stark. Sie ist relativ weit hinten im Buch, also müsst ihr es lesen, um sie zu finden, aber ich verspreche euch, es wird sich lohnen. Und damit ihr einen kleinen Vorgeschmack bekommt, hier ein Video des Songs:

 
 

COMMUNITY TIME!

Wie sieht es bei euch aus? Nutzt ihr Musik zum Schreiben? Seid iht kleine Verrückte, wie ich, die sich ganze Soundtracks anlegen? Oder trennt ihr die Dinge voneinander?


14 Juli 2023

Satanskerker, Gentlemen's Game und der historische Thriller: 3x1 Grund, sich auf den Herbst zu freuen

 Hallo liebe Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Nach einer gefühlten Ewigkeit - also einem halben Jahr - ist es soweit. Satanskerker (Arbeitstitel Nr. 1) ist an die Testleser gegangen. Ich erwarte sehr gespannt das Feedback, damit ich in den nächsten Überarbeitungswahnsinn fallen kann. Bis dahin weiß ich nicht so recht, was ich eigentlich mit mir anfangen soll.

Der Act-Tower in Hamamatsu

Sicher, da ist Tsuru-Gumi, der Yakuza-Jugendthriller. Das   Coming-of-Age und Coming-Out des Gangster-Sohnes Ikko, der sich keinen schlechteren Zeitpunkt für seine erste große Liebe hätte aussuchen können. Vor der exotischen Kulisse der erstaunlich unbekannten großen Kleinstadt Hamamatsu entwickelt sich so das Schicksal der Zwillingsbrüder Ikko und Niko in ihrem Kampf um die Anerkennung ihres Vaters.

Tsuru-Gumi sucht übrigens auch willige Testleser, denn die Rohfassung steht schon! Als Testleser erhaltet ihr quasi einen Beta-Zugang zum ebook. Im Gegenzug erwarte ich nur, dass ihr ein paar Fragen zum Buch beantwortet und - vielleicht, wenn ihr geneigt seid - nach Release eine Rezension hinterlasst.

Auf der anderen Seite ist mein etwas wahnsinniges Projekt, aus meinem ersten eigenen "Roman" Lionheart ein funktionierndes Stück Fantasy-Geschichte zu machen. Szene für Szene gehe ich das alte Manuskript durch, schaue mir meine peinlichen Fehler an und bessere sie live aus. Am Ende des Projekts habe ich dann hoffentlich eine zusammenhängende Rohfassung, die sich mehr oder minder nahtlos an mein letztjähriges NaNo-Projekt anschließen lässt. Eine Grundlage für eine Trilogie. Wer sich für den Wahnsinn interessiert, möge mir auf Twitch oder YouTube folgen. Streams finden unregelmäßig Samstag oder Sonntag Nachmittag statt.

An der Überarbeitungsfront warten auch noch Maranaga, die Wege des Wahnsinns und die (noch sehr experimentelle) Suche nach den sieben Steinen. Und im Vorbereitungs-Ordner streitet mehr als eine Idee um das Recht, das diesjährige NaNo-Projekt zu werden. Genug zu tun ist also, neben der Vorbereitung für das Release von Satanskerker.

Worauf wollte ich hier eigentlich hinaus? Ah, genau. Ich wollte nur ein kurzes Hallo in die Welt geben und daran erinnern, dass im Herbst eine Mordermittlung im viktorianischen England auf euch wartet!

Bis dahin, frohes Schreiben!

Rhada