06 März 2025

Top Ten Thursday: Zehn Bücher mit Ü im Titel

 

Hallo meine Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!

Nachdem ich ewig nicht mehr am TTT teilgenommen habe, geht es diese Woche mal wieder weiter. Und das bei einem wirklich schwierigen Thema, zumindest für mein Bücherregal. Denn die Aufgabe diese Woche lautet: 

Zeige uns 10 Bücher mit einem Ü im Titel!

Als ich über mein Bücherregal hier im Zimmer gegangen bin, habe ich ganze zwei Bücher mit Ü gefunden:
(Und vorsicht, der Artikel enthält Werbung in eigener Sache!)

Lois Lowry: Hüter der Erinnerung

Wir haben das Buch damals im Englisch-Unterricht gelesen und es war ungelogen das einzige Buch, dass wir je in Englisch gelesen haben, mit dem ich etwas anfangen konnte. Steinigt mich, aber Jane Austen war Folter. "To Kill a Mockingbird" war zu schwer für mein Niveau, Shakespear hat unserer Lehrerin glücklicherweise von Anfang an ausgeschlossen, weil unsere Klasse sehr unterschiedliche Kenntnisse in Englisch hatte.
Also blieben nur noch Jugendbücher, die eigentlich nicht für Zwölfklässler angedacht waren. The Giver.
 
Ich mochte dieses Buch sehr gerne. Es war gerade leicht genug, dass ich es verstehen konnte und schwer genug, um reizvoll zu sein. Die Geschichte von Jonas und seiner Flucht aus dem "Paradies" ist in meinen Augen einer der besten dystopischen Romane überhaupt. Und eine der besten Coming-of-Age Geschichten. Ich habe damals die deutsche Fassung gekauft, weil ich unbedingt wollte, dass meine Mutter das Buch auch liest. Was sie getan hat. Und sie ist auch begeistert - eine Tatsache, die sehr für das Buch spricht, denn SciFi/ Dystopie ist nicht unbedingt ihr Genre.
 
Wir haben auch gemeinsam den Film geschaut, der technisch wirklich schön umgesetzt ist und Meryl Streep allein ist ein Pluspunkt. Leider hat das Drehbuch die Geschichte sehr hollywoodifiziert. Mit unnötigem Liebesdreieck und Verfolgungsjagden. Die aber wenigstens in Südafrika stattfinden. An einigen der Drehorte bin ich schon vorbeigefahren.
 
Wer das Buch noch nicht kennt, sollte ihm definitv eine Chance geben. Und wer Zirkulum gelesen hat, wird vermutlich die eine oder andere Parallele erkennen. Ich gebe gerne und offen zu, dass der Hüter eine der großen Inspirationen hinter dem Buch war.
 
 

Harry Harrison: Rückkehr nach Eden

Wer mich inenrhalb des letzten Jahres kennengelernt hat, weiß, dass ich:
a) meine Liebe zu Fantasy wiederentdeckt habe und
b) jedem, der es hören und jedem der es nicht hören will, vorschwärme, wie großartig ich Harry Harrisons Eden-Trilogie finde. Macht euch also auf etwas gefasst.
Rückkehr nach Eden ist der dritte Teil der Reihe (Diesseits von Eden und Winter in Eden sind die beiden Vorgänger) und handelt vom Ende des Krieges zwischen Echsenwesen (fälschlich als Dinosaurier bezeichnet) und Menschen in einem Nordamerika einer alternativen Zeitlinie, in der Ichthyosaurier nie ausgestorben sind. Stattdessen haben sie sich zu einer dominanten Landspezies entwickelt, die ihre Welt mit biotechnologischen und genetischen Werkzeugen beherrscht. Die Gesellschaft dieser Wesen, deren höchste Stufe Yilané heißen, ist extrem komplex, weshalb ich hier nicht zu sehr darauf eingehen möchte. Wer sich für Details interessiert, der Kanal Dino Diego hat eine Videoserie über die Trilogie gemacht (allerdings auf Englisch). So bin ich auch auf die Bücher aufmerksam geworden.
Der Menschenjunge Kerrick wird von den YIlané gefangengenommen und zu einem Studienobjekt. Er schafft es, ihre Sprache und Gebräuche zu lernen und nutzt dieses Wissen über die drei Teile, um einen Krieg zwischen Yilané und Menschen (deren Technologie auf Steinzeitniveau ist) für die Menschen zu entscheiden. Wer wirklich durchdachtes Worldbuilding und eine breite Reihe gesellschaftlicher Themen (und Kritik) mag, sollte den Büchern eine Chance geben. Sie sind alle recht günstig antiquarisch zu finden und völlig anders als (heutige) Mainstream Fantasy/ SciFi. Von wegen seit Tolkien wird nur noch sein Ansatz kopiert ;-)
 
Für die restlichen acht Bücher musste ich zunächst auf meinen Kindle ausweichen, auf dem ich mir seinerzeit eine Reihe deutscher und östrreichicher Klassiker geladen hatte. Darunter:
 

Franz Grillparzer: Die Jüdin von Toledeo/ Lion Feuchtwanger: Die Jüdin von Toledo

Leider kann ich zu dem Theaterstück nicht viel sagen, da ich es tatsächlich noch nicht gelesen habe (ebensowenig wie den gleichnamigen Roman). Ich habe damals einfach die "Klassiker"-Bibliothek durchgeblättert und Bücher von Autoren heruntergeladen, deren Namen ich kenne. Wobei ich Grillparzers Namen auch nur deshalb zuordnen konnte, weil er mit Franz Schubert befreundet war.


Was mich zur nächsten Kategorie überleitet. Bücher, die ich in der Sammlung meiner Freundin gefunden habe. Die Freundin mit der Faszination für Komponistenbiografien.
 

Oliver Hilmes: Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner

Ach, die Familie Liszt-Wagner. Cosimas Biographie habe ich noch nicht gelesen, nur die ihres Vaters vom selben Autor und Liszts kann ich nur empfehlen. Sein Leben war so wild, dass man es für einen Roman herunterbrechen und vereinfachen muss, weil die Leser gewisse Dinge vermutlich nicht glauben werden. All die Intrigen, Kapriolen und diese seltsamen, meist weiblichen, Figuren, mit denen er in kuriose Konflikte geraten ist. Seine Tochter dagegen ... Cosima Wagner war eine schwierige Person, um es freundlich auszudrücken und - zumindest in meinen Augen - auch eine große treibende Kraft hinter Richard Wagner. Nicht, dass sich die beiden in irgendeinem Punkt einander nachgestanden hätten. Das Buch ist definitv noch auf dem "Zu Lesen"-Stapel, für wenn ich einmal Lust auf eine wenig sympathische Hauptfigur habe.
 

Ulrich Rühle: "... ganz verrückt nach Musik." Die Jugend großer Komponisten

Noch ein Buch, zu dem ich leider gar nichts sagen kann. Diesmal vor allem auch, weil es nicht meins ist und meine Freundin mit noch nicht nahegelegt hat, es zu lesen. Laut dem Klappentext erzählt es von der Jugend der Komponisten Händel, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Weber, Schubert, Chopin, Wagner, R. Strauss, Prokofjew, Orff, Gershwin und Bernstein.

Die Tatsache, dass Wagner erwähnt wird aber Liszt nicht, macht das Buch in meinen Augen schon sehr uninteressant. Falls es aus dem letzten Abschnitt nicht hervorgeht: Ich bin kein großer Fan von Wagner, weder menschlich noch musikalisch (auch wenn er durchaus einige interessante Neuerungen und Ideen in die westliche Musik gebracht hat).
 

M. Joh und J. Jansen: Sinfonien, Konzerte, Overtüren


Ja, langsam greife ich nach Strohhälmen. Ein Sammelband, der Erklärung und Geschichte verschiedener Musikstücke enthält. Reingeschaut habe ich mal, aber es ist ein Nachschlagewerk. Nicht unbedingt was zum Lesen. Aber he, es hat ein Ü im Titel. Das sechste in der Reihe.




Damit ist dieser Büroraum durchgearbeitet. Mehr Bücher mit Ü im Titel finde ich hier nicht mehr. Bei der Suche nach einem guten Bild für Cosimas Biographie bin ich allerdings noch über diesen Titel gestolpert, der direkt auf meiner Leseliste gelandet ist:
 

Oliver Hilmes: Das Verschwinden des Doktor Mühe

Zusammenfassung von Amazon.de:
Ein angesehener Arzt verschwindet über Nacht. Sein Sportwagen wird verlassen am Ufer eines Sees bei Berlin gefunden. Die Mordkommission ermittelt und stößt hinter der sorgsam gepflegten Fassade des ehrenwerten Doktors auf die Spuren eines kriminellen Doppellebens, das von Berlin nach Barcelona führt. Oliver Hilmes hat die Akten dieses aufsehenerregenden Kriminalfalls aus der Spätzeit der Weimarer Republik im Berliner Landesarchiv entdeckt. Auf der Basis dieser Dokumente und angereichert mit fiktionalen Elementen, setzt er das mysteriöse Puzzle zusammen. Auf packende Weise und höchst raffiniert erzählt er von der Suche nach Wahrheit und von den Abgründen der bürgerlichen Existenz am Vorabend der Diktatur.
 
Für die restlichen drei Bücher musste ich tatsächlich die Bibliothek meiner Mutter bemühen:
 

Elizabeth George: Doch die Sünde ist scharlachrot

Ich kann mit Inspector Lynley erstaunlich wenig anfangen, generell geht der Geschmack in Ermittlern bei meiner Mutter und mir etwas auseinander, wobei viel vermutlich daran liegt, dass ich ein Faible für ältere Literatur (1980 und älter) habe. Deswegen kann ich weder zu diesem Eintrag noch zu dem nächsten viel sagen. Aber ich gehe davon aus, dass Elizabeth George den meisten Krimilesern ohnehin geläufig sein dürfte. Und sie ist durchaus eine Person, an deren Erfolg ich mich orientiere. Habe ich schon Die Kobra von Kalkutta erwähnt? ;-p
 

Elizabeth George: Glaube der Lüge

Siehe oben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Und dann ist mir noch etwas eingefallen, während ich den Artikel geschrieben habe. Was euch darum bringt, noch einen Titel von Elizabeth George zu sehen, zu dem ich nichts erzählen kann. Und zwar befinden sich auf dem Dachboden noch fast alle meine alten Kinderbücher, darunter die komplette Reihe "Blitz, der schwarze Hengst" von Walter Farley. Und wie es das Schicksal so will, gibt es in der Reihe tatsächlich auch einen Titel mit Ü. Jedenfalls dachte ich das bis gerade eben. "Der schwarze Hengst kehrt zurück" (mit Ü) ist allerdings nur der Titel der Verfilmung. Das Buch heißt:
 

Walter Farley: Blitz kehrt heim

Ganz eindeutig ohne Ü.
 
In dem Buch geht es um den jungen Jockey Alec und den schwarzen Araberhengst Blitz. Nach den Ereignissen im ersten Teil, die damit enden, dass Blitz nach Arabien zurückkehrt, holen Alec und sein Trainer das Pferd wieder zurück in die USA. Zumindest, wenn ich mich recht erinnere. Ich habe das Buch gerade nicht zur Hand um nachzuschauen.
 
Da die Bücher jedoch deutlich älter als die Filme sind und mehrfach neu aufgelegt wurden (und dabei den Verlag gewechselt haben) ist die Version des Titels ohne Ü (in meinem Regal) nicht die einzige, die existiert.
 
2018 (also noch gar nicht so lange her) wurde die Reihe neu aufgelegt und der zweite Band hat den Titel der Verfilmung erhalten:
 
 

Blitz - Der schwarze Hengst kehrt zurück

Übrigens: Die Blitz-Verfilmungen sind damit die ersten Coppola-Filme, die ich in meinem Leben gesehen habe. Wusste ich vorher auch noch nicht. Der nächste Film von ihm, den ich kenne, ist "Der Pate". Das ist schon ein thematischer Sprung.
                                                 
Und damit zu euch!
Wie viele Titel mit Ü habt ihr in euren Bücherschränken stehen? Ist es für euch genauso schwierig gewesen, zehn zusammenzubekommen oder war es eine leichte Aufgabe? Und kennt ihr die Lynley-Romane und könnt mehr darüber sagen als ich?
 
Bis zum nächsten Mal!