Hallo meine lieben Mitgefangenen in der Welt der Buchstaben!
Es ist soweit, der NaNoWriMo 2024 neigt sich dem Ende zu und damit ist auch das Schreibjahr wieder vorbei. Nach einem für mich erfolgreichen November wird es also Zeit, ein Resümee zu ziehen. Wie ist 2024 insgesamt gelaufen? Was habe ich 2025 vor?Inspiriert von
werde ich mir auch die 14 Fragen vornehmen. Als eigenes kleines Autorentagebuch (Jahresbuch?) sozusagen.
Was war deine größte Herausforderung?
Keine. Ich habe das letzte Jahr (wie die meisten) sehr sicher innerhalb meiner Komfortzone verbracht. Wenn ich ein Buch beendet habe und nicht sicher war, habe ich es in meiner Schublade geparkt. Ich habe mich weder schreib- noch lesetechnisch aus den Genre entfernt, die mich üblicherweise interessieren. Für 2025 werde ich das vielleicht endlich ändern und einem guten Rat nachgehen. Außerdem beinhaltet mein Plan für nächstes Jahr, dass ich ein par Bücher veröffentliche, sobald ich mit dem Prozess fertig bin. Keine Ausreden mehr!
Was war die beste Investition ins Schreiben in diesem Jahr?
Dolores Gordon-Smiths kleiner Ratgeber "How to Write a Classic Murder Mystery" hat mir viel über den Aufbau und die Planung von Krimis im Stil von Agatha Christie beigebracht. Soviel, dass ich während der Proben zu unserem Theaterstück (Mord im Orientexpress) ständig unbewusst das Stück analysiert habe. Damit ist das Büchlein der beste Schreibratgeber, den ich bisher gelesen habe.Habe ich meine Schriebzeit sinnvoll verbracht?
Ja und nein. Einige Monate in diesem Jahr, vor allem am Anfang und jetzt gegen Ende, waren sehr produktiv. Gentlemen's Game (Die Kobra von Kalkutta) hat mir sehr viel abverlangt. Das Buch musste neu geplant, neu geschrieben und erneut überarbeitet werden und gerade sitze ich noch daran, die Vorschläge vom Lektorat einzubauen. Abgesehen davon war meine Schreibzeit allerdings eher mau. Ich hoffe, dass sich das nächstes Jahr anders anfühlt. Dass mein Plan ein Erfolg wird!
Habe ich in diesem Jahr neue Autorenfreundschaften geschlossen?
Ja. Ich habe mich schon im Oktober 2023 dem Online-Stammtisch des Lektorats Satzbaum angeschlossen, wo ich ein paar sehr nette und ambitionierte Leute kennenlernen durfte. Auch wenn die Theaterproben unglücklicherweise an denselben Tagen wie der Stammtisch stattgefunden haben, konnte ich zumindest an ein paar Treffen teilnehmen und hatte immer Spaß und neue Einsichten gewonnen.
Was ist eine Angewohneit, die ich 2025 fallen lassen sollte?
Ich muss aufhören, mich ablenken zu lassen, wenn die Dinge nicht gut laufen. Ich komme nicht in mein Manuskript? Lass mich lieber Sims spielen. Ich habe gerade keine Lust, mich mit der Überarbeitung zu befassen? Ich starre zwei Stunden leer auf den Bildschirm. Schreibzeit ist Arbeitszeit. Außerdem sollte ich mich nicht von Terminen stressen lassen, die in der Zukunft liegen.
Ehrlich, welchen Sinn hat es, um 10 Uhr aufzuhören zu schreiben, weil ich um 14 Uhr einen Termin habe? Das sind vier Stunden, die mir verloren gehen. Für nichts als schlechte Laune.
Was war der beste Ratschlag, den ich dieses Jahr erhalten habe?
"Lies Romanzen, um zu lernen, wie man Emotionen schreibt!"
Ich habe ihn noch nicht umgesetzt, aber ich glaube trotzdem, dass er ein sehr guter Ratschlag ist. Ich tendiere zu plotlastigen Geschichten, Rätsel und Abenteuer, was manche Leute dazu bringt, zu sagen, dass sich meine Figuren unglaubwürdig oder unvorhersehbar verhalten. Das ist etwas, woran ich arbeiten will - und außerhalb meiner Komfortzone lesen kann dabei sicher helfen.
Was war mein größter Erfolg?
Dieses Jahr war es strenggenommen, dass ich mir endlich eines meiner großen Fantasy vorgenommen habe und dabei sogar ein Knoten geplatzt ist. Ich glaube immer noch, dass diese Geschichte das Zeug hat, das "Herr der Ringe" des 21. Jahrhunderts zu werden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Der allergrößte Erfolg ist aber im letzten Jahr passiert. Gentelmen's Game hat mir einen Verlagsvertrag beschert. Über eine Reihe von drei Teilen zu meinem Inspector Montgomery. Hatte ich erwähnt, dass es nächstes Jahr unter dem Titel "Die Kobra von Kalkutta" erscheinen wird?
Was war mein schlimmstes Versagen?
Tsuru-gumi. Also, nicht das Buch selbst (das auch schon 2023 fertig geworden ist), sondern, dass ich mich gegen eine Veröffnetlichung entschieden habe. Nicht, weil ich die Idee oder das Buch für schlecht halte. Nein, es liegt daran, dass ich Angst habe, es nicht verbessern zu können, wenn es auf dem Markt ist. Dass ich vielleicht lieber eine Nebenfigur zur Hauptfigur machen und die Geschichte neu schreiben will. Dass ich Ryu plötzlich sehr viel interessanter finde als Ichi.All der Zweifel hat dazu geführt, dass sich Tsuru-gumi jetzt anstatt auf amazon auf wattpad findet. Zu meinem Plan für nächstes Jahr gehört daher vor allem auch: Geschichte fertig - Geschichte raus! Denn das beste Marketing ist ein neues Buch.
Was war das beste Buch, dass ich 2024 gelesen habe?
Oh, die Antwort ist einfach. Harry Harrisons "Rückkehr nach Eden", den letzten Teil der Trilogie. Ich bin 2023 auf diese Bücher aufmerksam geworden, über ein Video des Kanals DinoDiego und habe mir gleich alle drei Teile gekauft. Die Bücher sind so gut, die Charaktere, das Worldbuilding und die ganze Idee von Menschen, die gegen Echsenwesen (landlebende, humanoide Ichthyosaurier) Krieg führen. Ich habe den dritten Teil lange vor mir hergeschoben, weil ich nicht wollte, dass Kerrick und sein Sammad noch einmal in Schwierigkeiten geraten, nach allem, was er in den beiden anderen Teilen durchgemacht hat.
Aber als ich es dann gelesen habe, hat es keinen halben Tag gedauert, es zu Ende zu bringen. Ich konnte nicht aufhören. Teil 3 ist in meinen Augen der beste der Trilogie - aber ohne die beiden Vorgänge absolut nicht zu verstehen. "Eden" hat mir darüber hinaus auch gezeigt, dass es nicht Fantasy (oder SciFi? Dieses Buch verwischt die Grenzen mehr als Star Wars) als Genre ist, dass mich langweilt, sondern nur die moderne Umsetzung. Es war der Push, den ich gebraucht habe, um mich wieder den Fanatsy-Projekten zuzuwenden, die in meiner Schublade gammeln.
Was war das schlechteste Buch, dass ich 2024 gelesen habe?
Leider noch eine sehr einfache Antwort: Markus Alexanders "Chimäre - Silben der Macht". Ich hatte das Buch zusätzlich zu "Rückkehr nach Eden" und Agatha Christies "Die Mausefalle" mit im Gepäck, als ich in Afrika war. Grundsätzlich eine gute Sache, da es zwei Tage so sehr geregnet hat, dass ich außer Lesen nicht viel machen konnte.
Das Problem war nur, dass ich mit dem Buch überhaupt nicht warm geworden bin. Zum einen hat mir der Stil nicht gefallen, doch darüber hätte ich vielleicht wegsehen können (hatte ja nichts zu tun), wenn der Rest nicht gewesen wäre. Die Figuren waren da, aber abgesehen von den beiden Goblins habe ich keine sonderlich sympathisch gefunden. Außerdem muss ich gestehen, dass ich nach den ersten drei oder vier Kapiteln den Plot noch nicht gefunden hatte. Ich habe das Buch in Kapstadt im Hostel gelassen, vielleicht findet jemand anderes es spannender als ich. Mich hat es jedenfalls aktiv aggressiv gemacht - und ich habe mir dann kurzerhand noch einen Agatha Christie Roman für meine kindle-app gekauft.
Womit hatte ich als Autor dieses Jahr am meisten Spaß?
Ich überarbeite gerne, schleife und feile an dem Text, den ich schon geschrieben habe. Und entsprechend war der Re-write und die Überarbeitung der Kobra der spaßigste Teil dieses Jahres. Ich habe mich mit jedem Arbeitsschritt mehr in das Buch verliebt, selbst dann, als ich dachte, es würde mir nur noch auf die Nerven fallen.
Für nächstes Jahr freue ich mich jetzt schon auf Teil 2. Und vielleicht auch schon den Entwurf von Teil 3, wer weiß.
Was habe ich über mich als Autor gelernt?
Ich habe mich weiterentwickelt. So sehr, dass mir die Worte, die ich 2016 in meinem Fantasyprojekt geschrieben habe, fremd vorkommen. Ich erinnere mich an den Plot und die Figuren, aber du meine Güte, ist der Stil schlecht 😅
Aber nichts, was man nicht mit ein wenig Arbeit ordentlich bekommt. Herr der Ringe des 21. Jahrhunderts. Oh, das habe ich vielleicht auch über mich gelernt. Ich bin als Autor schlagartig sehr ambitioniert geworden. Vielleicht braucht man in der heutigen Welt keinen Verlag, aber für das Ego ist es schon richtig gut.
Und die dritte Lektion in diesem Jahr war: "Er spannte sich" ist eine extrem dumme Phrase. Aber sie überbrückt sehr schön den Moment, indem ich mir über Emotion und Körpersprache einer Figur (noch) nicht im Klaren bin.
Auf einer Skala von 1-10, wie zufrieden bin ich mit meiner Arbeit?
6. Das Jahr hätte besser laufen können, aber wenn es lief, lief es rund. Die Kobra ist so weit fertig geworden und das Fanatsy-Projekt ist jetzt auch in einem Zustand, dass ich es ordentlich überarbeiten kann, ohne Ausschlag zu kriegen 😆
Wenn ich so darüber nachdenke, ist das Jahr vielleicht doch eher eine 8.
Habe ich meine Ziele für 2024 erreicht?
In Hinblick auf die Kobra auf jeden Fall. Das Buch ist in einem ordentlichen Zustand (ich würde "veröffentlichungsreif" sagen, aber das muss der Verlag entscheiden) und ich bin immer noch verliebt in meine Idee. Ich habe eine Übersicht für mögliche weitere Teile und schon Rücksprache mit dem Verlag, welche Ideen am meisten interessieren. Gute Vorarbeit für 2025.
Was die anderen Projekte angeht, habe ich meine Ziele (noch) nicht erreicht. Das Fanatsy-Projekt ist nur zum Teil durchgearbeitet und alles, was ich im Laufe des Sommers angefangen habe, ist im Sand verlaufen. Aber das sind kleine Fehlschläge im Schatten des wichtigen Projekts.
Bonusfrage:Was sind meine Ziele für 2025?
Da ist zum einen "Das Projekt", zwölf Romane in zwölf Monaten. Ich weiß, dass ich das schaffen kann, zumindest den handwerklichen Teil. Mir geht es bei dem Versuch vor allem darum zu lernen, loszulassen. Ein paar Ideen für das Jahr stehen schon fest, andere kommen dann dazu, wenn ich sie brauche.
Außerdem würde ich gerne ein wenig mehr lesen, speziell Romane. In den letzten Jahren habe ich vor allem Ratgeber verschlungen, aber die bringen einen auch nur so weit. Nächstes Jahr will ich wieder mehr Input haben. Krimis, Fantasy und vielleicht auch eine Romanze. Mein Büchereiausweis ist jedenfalls erneuert!
Und nun zu euch!
Ich würde jedem raten, die 14 (+1) Fragen einmal für sich selbst zu beantworten. Schätzt euch selbst ein, schaut, was gut und was schlecht lief. Sich einen Überblick über das eigene Schaffen (nicht nur als Autor) zu verschaffen, kann einem dabei helfen, sich neu auszurichten.
Und Ziele setzen hilft dabei, am Ende des nächsten Jahres zu schauen, wie weit man gekommen ist. Es geht dabei nicht unbedingt darum, sie zu erreichen (das ist der beste Fall), sondern nur darum, einen Leuchtturm zu haben, der einem Orientierung gibt. Ansonsten treibt man nur ziellos durch die Monate und plötzlich ist ein weiteres Jahr vorbei.
In diesem Sinne frohes Lesen und frohes Schreiben!
Rhada
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